Direct Support Leipzig mahnt an - Ganze Bevölkerungsgruppen wurden und werden in der Pandemie vernachlässigt und benötigen praktische Solidarität

Der wirtschaftliche Schaden und die Gefahr einer Coronainfektion bleibt – staatliche Antworten verblassen

Im Zuge der Pandemie und der ergriffenen Maßnahmen sind einige Bevölkerungsgruppen ihrem Schicksal überlassen worden oder werden es jetzt wieder. Anfängliche Maßnahmen von Kommunal- bis Bundesebene zum Auffangen des wirtschaftlichen und sozialen Desasters sind mittlerweile verklungen oder waren zuvor schon unzureichend. Viele Leerstellen wurden versucht von Nothilfefonds der jeweiligen Lobbyverbände oder privaten kleinen Initiativen, wie zum Beispiel dem Direct Support Leipzig und Halle oder auch dem Sanktionsfrei e.V. aufzufangen.

So hat der Direct Support Leipzig seit dem Aufkommen der Kontaktbeschränkungen versucht mit unbürokratischen, finanzieller Unterstützung von privat zu privat den Existenznöten Einzelner etwas entgegenzusetzen. 33 Unterstützungen mit Beträgen zwischen 200-500€ wurden organisiert und damit um die 10.000€ umverteilt. Ausserdem versucht der Direct Suppport Leipzig durch SocialMedia- und Presse-Arbeit die gesellschaftlichen sozioökonomischen Missstände zu problematisieren, da sie Menschen an den Rand ihrer Existenz bringt.

Hartz4 reicht nicht Menschen die Hartz4 beziehen, wurden nicht im Konjukturpaket bedacht oder anderswo bedacht, obwohl Lebensmittel im Zuge der Pandemie deutlich teurer geworden sind. Stattdessen dürfen sie nun seit Juli wieder sanktioniert werden.

Arme werden ärmer Vor allem viele Beschäftigte im Niedriglohnsektor, welche traditionell wenig Ersparnisse haben, um durch Krisen zu kommen, müssen nun um ihre Jobs fürchten, wenn sie sie nicht schon durch die Rezession verloren haben. Trotzdem wurden Zwangsräumungen nun wieder für zulässig erklärt.

Europäische Solidarität Menschen aus der EU, welche teilweise in Deutschland unter Mindestlohn arbeiteten und somit sonst zur Wirtschaftsleistung dieses Landes maßgeblich beitragen, wurden kategorisch von staatlichen Unterstützungsangeboten ausgeschlossen.

Ganze Berufsgruppen ausgeschlossen Z.b. Sexarbeitende sahen sich fast bundesweit bis heute mit Berufsverboten auf der einen und Auschluss aus staatlichen Hilfeprogrammen auf der anderen Seite konfrontiert. Erst seit wenigen Tagen heben nach und nach Kommunen das Berufsausübungsverbot auf. Auch viele Selbstständige aus sehr diversen Berufsgruppen mussten selber zusehen, wie sie ihre Krankenversicherung oder ihre Wohnungsmiete gestemmt bekommen, da es nur in wenige kommunale Hilfsprogramme für sie gab.

Forderungen: Staatliche Fürsorge statt privater Notprogramme - es braucht eine Sozialhilfe, die diesen Namen verdient, die niedrigschwellig ist und die Menschen gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht.

Strukturelle Komponente von Armut anerkennen und beheben - Menschen die in Armut leben, sind oft durch viele Arten vom gesellschaftlichem Leben ausgeschlossen. Sie sind häufig Stigmatisierung und Diskriminierung ausgesetzt und staatliche Programme weisen seltenst ein Weg daraus. Deswegen braucht es ein gesellschaftliches Umdenken und eine wahrhaftiges System der Umverteilung.

Private solidarische Netzwerke auch im hier und jetzt schon überflüssig machen - tatsächliche Vermögensgekoppelte Umverteilung lässt sich durch staatliches Einwirken ermöglichen. So zum Beispiel mit Hilfe von Erbschaftssteuern oder anderen Spitzensteuersätzen, um nur zwei sehr naheliegende Möglichkeiten zu nennen.

Für ausführliche Informationenüber den directsupport Leipzig besuchen Sie die Website leipzig.directsupport.care

Sollten Sie weitere Fragen haben oder ein Interview mit uns vereinbaren wollen, schreiben Sie uns ebenfalls an unter directsupportleipzig@riseup.net oder rufen Sie uns an unter 015773113125.