Mittlerweile gibt es den directsupport Leipzig seit fast 4 Monaten. Wir haben als Gruppe mit Hilfe von über 130 Unterstützer:innen finanzielle Unterstützung für 33 Personen organisiert. Dies alles immer im Rahmen von 130-500 Euro. Wir versuchen Menschen schnell und unbürokratisch finanziell als auch mit dem Zusammentragen von Informationen und zum Beispiel an Beratungsstellen weiterzuverweisen, auszuhelfen, ohne damit in irgendeiner Weise selber Gewinn zu machen. Wir informieren Menschen über bestehende Töpfe und Möglichkeiten durch finanzielle Engpässe zu kommen.
Seit Beginn der ersten Corona-Ausbrüche in Europa hat sich viel gewandelt. In diversen Ländern gab es Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen bis hin zu tatsächlichen Lockdowns. Viele Menschen verloren ungeplant und kurzfristig ihre Jobs. Einige trauen sich nicht mehr zur Arbeit, zu Freund:innen, zur Tafel oder auf die Straße, da eine Infektion mit Covid-19 sie schlichtweg umbringen würde/lebensgefährlich wäre. Für viele sind daher (Zu-)verdienstmöglichkeiten und Versorgung mit grundlegenden Gütern prekär bis nicht mehr vorhanden. Eine sorglose Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist für sie nicht möglich.
Für Einige gab es staatliche Unterstützung. Teilweise vom Bund, vom Land oder den Kommunen. Oft war jedoch der Zugang zu den Mitteln erschwert. Es gab und gibt z.B. sprachliche Hürden, und auch das Wissen über diese Unterstützungstöpfe war nicht überall vorhanden. Oft trafen die Regelungen nicht auf bedürftige Personen zu.
Diese Liste könnte noch ewig fortgeführt werden.
Mit niedrigen Ansteckungszahlen gehen viele dieser Probleme aber nicht weg! Das Ausmaß an Armut, an systematischen Ausschlüssen und Ungerechtigkeiten und an widrigen Umständen, unter welchem sich Menschen durchschlagen (müssen) wird nicht weniger. Es ist durch Corona vor allem noch offensichtlicher geworden und hat sich teilweise zugespitzt. Auch wenn Corona irgendwann überwunden scheint, braucht es demnach Umverteilungsnetzwerke um die Auswirkungen sozialer Ungleichheit abzufedern.
Der Direct Support Leipzig will mehr sein als eine Unterstützung in der Corona-Krise. Wir verstehen uns generell als Netzwerk für Umverteilung! Im Zuge unserer Klausurtagung & Zukunftswerkstatt im Juni & Juli haben wir uns mit eigenen Kapazitäten, Dynamiken, Vorhaben und Träumen auseinandergesetzt. Wir haben festgestellt: Wir haben große Pläne! Wir wollen Bildungsarbeit größer schreiben und arbeiten zu verschiedenen Themen auch um möglicherweise Inputs daraus zu erstellen. Wir wollen Vernetzung stärken, etwa mit Umsonstläden, anderen Initiativen und politischen Strukturen. Möglicherweise wird es auch ein Präsenztreffen mit (ehemals) Unterstützenden und Unterstützten geben, und vieles mehr!
Die Bedarfe die bei uns angemeldet werden, übersteigen leider schon seit 2 Monaten, das Geld was wir noch zusammenbekommen. Das hindert uns natürliche nicht daran weiterzumachen, weil jede Unterstützung zählt. Es bedeutet aber, dass wir Menschen teilweise in sehr dringlichen Notlagen nur bedingt helfen können.
Wir brauchen, um das System der Umverteilung aufrecht zu erhalten und Menschen kurzfristig eine Unterstützung sein zu können, einen Zuwachs an potenziellen Geldgeber:innen. Hier seid ihr gefragt! Erzählt von uns. Schreibt über uns. Überlegt euch selber, ob ihr nicht nen paar Euro monatlich übrig habt oder ob euch gute Ideen einfallen, wie wir unsere Arbeit besser machen können.
So kämpfen wir mit euch für eine solidarische Gesellschaft, in der keine Menschen hinten runter fallen.
Für eine Gesellschaft in der Bedürfnisse befriedigt werden können und Fähigkeiten gleiche gesellschaftliche Wertschätzung erfahren.
Für ein starkes Netzwerk solidarischer Umverteilung.
Mit Uns - Mit Euch - Zusammen - Solidarisch!
Euer Direct Support Leipzig.